Schwerpunkt-Thema Monat April 2018: Der GENUSS

 

Das Essen genießen, mit Genuß trinken, einen Spaziergang genießen oder einfach nur das Leben genießen! Für Parkinsonpatienten nicht immer ganz einfach. Die Hand zittert beim Essen oder Trinken, Friesing macht einen Spaziergang zum Märtirum! Kann man da das Leben genießen?

JA - man kann. Wie? Der Psychologe und Genussforscher Dr. Rainer Lutz (Universität Magdeburg) benennt 7 wichtige Regeln des Genießens. So können auch Parkinsonpatienten genießen - wenn auch nicht immer, aber immer öfter!

Regel 1: Genuss braucht Zeit. Eile ist sein größter Feind.

Also nehmt Euch die Zeit die ihr benötigt.

Regel 2: Genuss muß erlaubt sein. Er ist kein seltener Luxus und nicht verboten.

Regel 3: Genuss geht nicht nebenbei. Er braucht ungeteilte Aufmerksamkeit.

Konzentriert Euch auf das was ihr tut und lasst Euch nicht entmutigen wenn es beim ersten mal nicht funktioniert.

Regel 4: Weniger ist mehr. Überangebot und Genuss sind nicht miteinander vereinbar - jede Lieblingsspeise verliert ihren Reiz, wenn man sie täglich und/oder reichlich ist.

Regel 6: Ohne Erfahrung kein Genuss. Sich neue Genussbereiche zu erschließen, braucht Zeit und Offenheit.

Wenn ihr etwas neues ausprobiert und es nicht klappt, schreibt es unter dem Lebensmotto Erfahrung ab.

Regel 7: Genuss ist alltäglich. Er ist nicht nur in besonderen Situationen erlaubt, sondern sollte wesentlicher Bestandteil des Alltags sein.

Beachtet aber auch die Regel 4, denn schnell wird aus dem alltäglichem Genuss Langeweile oder Belanglosigkeit.

 

Wie Ihr seht ist der Genuss erlernbar. Es lohnt sich genauer hinzuschauen und zu geniessen. Anstatt das Leben zu geniessen hetzen wir - so gut wie wir es können - durch das selbe. Dabei laufen wir Gefahr die besonderen Dinge - oft sehr klein - zu übersehen.

Fazit: Wohlbefinden und Lebenszufriedenheit setzen sich aus vielen kleinen Mosaiksteinchen zusammen. Wenn wir lernen , das weiche Gras unter unseren Füßen zu spüren und ganz bei uns zu sein, dann ist es egal ob ein Kleeblatt zwei oder vier Blätter hat. Es geht um das bewusste Geniessen und Innehalten im Alltag. Nicht um ein krampfhaftes Suchen nach selten vorkommenden Ereignissen und Dingen wie etwa ein vierblättriges Kleeblatt (oder die Pille gegen Parkinson).

Die wahre Lebenskunst besteht darin, im Alltäglichen das Wunderbare zu sehen.

(P.S.Buck)

Lassen wir also nicht zu, das Parkinson unseren Genuss am Leben schmälert. Geniessen wir das Leben und sind zufrieden mit dem Alltäglichen.

Euer Bernd Mund

Anmerkung: Alles in Kursiv geschriebene ist der Zeitschrift ABBVIE ENGAGEMENT entnommen.

 

 

Liebe geniessen

Freiheit geniessen

Essen geniessen